Geist, Körper und Seele: Alle für einen und einer für alle
Geist, Körper und Seele arbeiten als Team für Heilung
Körper, Geist und Seele wollen überleben und ihr Wohl sichern. Doch sie wissen, erliegt auch nur einer an seinen Bemühungen, dann erliegen sie alle. Sie müssen als Team für die Heilung losgehen.
Meine Seele wurde verletzt, und kaum erholte sie sich ein bisschen von einer Wunde kamen die nächsten Angriffe auf ihr Wohl.
Sie wurde immer geschwächter und geschwächter, bis sie es nicht mehr aushielt. Sie schrie um Hilfe. Kennt ihr solche Alpträume, in welchen man schreit, rennt und kämpft und doch ganz allein ist? Genau so fühlte sich meine Seele. Niemand konnte oder wollte ihr Leid hören. Doch dann wurde sie erhört, sie konnte es kaum glauben: Endlich wollte ihr jemand helfen, ihr helfen zu heilen und stärker gegen die nächsten Angreifer gewappnet zu sein.
Mein Körper nahm sie in seine Arme. Er bot seine Hilfe an und versprach der Seele, ihr Leid sichtbar zu machen.
Der Körper wusste jedoch, dass er ohne den Geist und das Bewusstsein nicht viel ausrichten kann.
So kam es, dass der Körper das Gehirn um Hilfe bat.
Das Gehirn wusste, dass es nur dank des Körpers ein sicheres und geschütztes Zuhause hat, also stimmte es zu und sie schmiedeten gemeinsam einen Plan.
Die Ohren hatten in den letzten Jahren viele Dinge gehört, welche das Gehirn abgespeichert hatte. Und genau diese Dinge waren nun für den Plan, die Seele zu beschützen, hilfreich:
Dünn ist schön und beneidenswert (und zu dünn sogar hilfsbedürftig).
Strebsamkeit und Perfektionismus führen zu Erfolg, und Erfolg macht beliebt.
Sich um die Bedürfnisse Anderer zu kümmern ist sympathisch.
Und all das führt dazu gemocht zu werden, und wer gemocht wird, der wird nicht angegriffen.
Dünn ist schön und beneidenswert (und zu dünn sogar hilfsbedürftig).
Perfektionismus und (teils maßlose) Hilfsbereitschaft waren schon lange Teil von Körper, Geist und Seele. Also setzte der Plan beim ersten Punkt an. Dem allgemein gültigen Schönheitsideal entsprechen und schlank, straff, schön sein. Der Körper wusste, er ist stark, und so lenkte der Geist die Aufmerksamkeit immer wieder auf Diätregeln, bis es ohne Anstrengung, durch geschaffene Gedankenmuster, wie von selbst funktionierte und der Körper immer schlanker wurde. Und was soll ich sagen, der Körper ist tatsächlich stark. Der Plan funktionierte. Zunächst.
Kampf ums Überleben
Doch irgendwie lief der Plan aus dem Ruder. Die gefestigten Gedankenstraßen verselbstständigten sich. Das Gehirn speicherte im Laufe der Zeit zwar auch andere Einflüsse wie z.B. „Untergewicht schadet dir“ oder „Du musst nicht Hungern“ ab, aber diese Gedanken waren einfach zu klein, zu unscheinbar. Der Körper wurde immer schwächer, immer dünner. Und nun musste nicht nur die
Seele ums Überleben kämpfen, sondern auch der Körper. Dem Geist waren derart feste negative Gedankenmuster neu, und alle drei wussten sich nicht mehr zu helfen. Doch dann hatte der Körper eine Idee.
Zwei widerstreitende Kräfte
Es gibt Dinge in ihm, auf die kann keiner von ihnen aktiv Einfluss nehmen. Instinkte und Hormone – den Überlebensinstinkt und die hormonelle Steuerung. Und auch beim Geist gibt es einen Bereich, auf welchen Gedanken schwerer Einfluss nehmen können – das Unterbewusstsein. Und so arbeiteten nun die Instinkte/Hormone und das Unterbewusstsein zusammen. Jeden Abend schickten sie Signale. Und der Körper bekam Essen, viel Essen, viel Zucker, viel Fett, viele Kohlenhydrate. Und die Seele fühlte sich durch die dadurch ausgeschütteten Glücksgefühle kurzzeitig wohler. Aber um die Seelen-Angreifer weiterhin fern zu halten und „schön“ oder „hilfsbedürftig“ zu bleiben hatten tagsüber die Gedankenmuster wieder das Zepter in der Hand, und es wurde gehungert – bis zum Abend.
Angst essen Seele auf
Doch dann wurde die Seele langsam stutzig. Ihr ging es gar nicht besser. Sie heilte gar nicht. Ihr ging es sogar es immer schlechter und schlechter. Vor allem mit diesen gegensätzlichen Gewohnheiten tagsüber und abends. Alle Gedanken waren so traurig und dunkel, und die Handlungen, die daraus folgten, so einschränkend für sie. Sie bekam richtig Angst. So eine große Angst, wie sie sie noch nie gespürt hatte. Sie hatte Angst, dass die wunderschön geformten Lippen nie wieder in ihrer schönsten Form, einem Lachen, erstrahlen könnten. Sie mochte den wohligen, glücklichen Klang der Stimmbänder dabei doch so sehr. Und irgendwie bekam sie auch langsam Angst um den Körper.
Selbstliebe versus Handlungsgewohnheiten
Es vergingen Jahre, in denen alle für sich und füreinander ums Überleben kämpften. Die Ohren und Augen nahmen in der Zeit immer mehr Anti-Diät- und Selbstliebe-Gedanken auf. Doch all diese blieben zu schwach. Sie zeigten sich immer mal wieder aktiv und konnten für kurze Momente als die präsentesten Gedanken strahlen, aber inzwischen hatten sich nicht nur Gedankenmuster, sondern auch Handlungsgewohnheiten stark gefestigt.
Auf in Richtung Heilung
Die Seele nährte sich jedoch an den kurzen Momenten des Strahlens. Sie wurde stärker, bis etwas Wundervolles passierte. Sie wurde überrollt von einem Gefühl der Liebe. Und nun endlich wusste sie, wie sie sich fühlen wollte. Sie wollte sich mit allen Beteiligten als Einheit fühlen, denn nur so fühlte sie sich wohl! Die anderen zu überzeugen war gar nicht so einfach, aber sie hatte ein Ziel vor Augen
und war motiviert. Sie hatte es satt zu leiden. Es gab für sie und die anderen (endlich) nur noch eine Richtung. Alle Kraft voraus – Richtung Heilung!
Genießt das Leben!
Viele Grüße,
Ine
P.S. Nehme mit, was dich gut fühlen lässt, und schließe das Gefühl ganz fest in dein Herz ein. Und alles, was dir in diesem Moment nicht gut tut, das lege auf eine Wolke und schicke davon, damit es jemand Anderem Gutes tun kann.
Ein Hoch auf uns
Autorin: Ine
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